Aktuelles und Veranstaltungen

Ausstellung

Wanderstraßen der Antike
Gedruckte Bilderschätze der Frühen Neuzeit
17. Oktober 2024 bis 10. Januar 2025, Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München

Die Überreste der Antike entfalteten im Europa der Frühen Neuzeit eine ungeheure Faszination und Wirkmacht auf Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft. Die Ausstellung im ersten Stock des nördlichen Lichthofs des ZIKG dokumentiert, welch zentrale Rolle Druckgrafiken bei der Verbreitung und Interpretation der antiken Relikte spielten. In elf Sektionen verfolgt sie diese ‚Wanderstraßen‘ der Antikenüberlieferung im Bild an ausgewählten Beispielen, die von berühmten Statuen, Themen und Figuren wie dem Laokoon, Julius Cäsar oder Herkules bis zur Badekultur und der Rekonstruktion des antiken Roms reichen. Präsentiert werden dabei Ergebnisse des Akademienvorhabens „Antiquitatum Thesaurus“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, das rund 7.200 Zeichnungen und 15.000 Druckgrafiken zur Antikenrezeption des 17. und 18. Jahrhunderts in einem digitalen Repositorium erschließt.

Konzeption: Prof. Dr. Ulrich Pfisterer, Zentralinstitut für Kunstgeschichte/Ludwig-Maximilians-Universität München
Organisation: Ann-Kathrin Fischer, M.A., Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag 10:00–20:00 Uhr zugänglich. An Wochenenden und an Feiertagen bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Call for Papers

Fake-News? ­­– Fantasie-Antiken
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit IV
Kolloquium am 14. Februar 2025 in München

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (thesaurus.bbaw.de) und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (zikg.eu) veranstalten 2023–2025 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“. Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die drei vorangegangenen Kolloquien haben sich den Themen der ‚undarstellbaren‘ Qualitäten der abgebildeten Gegenstände bzw. der Dokumentation verschiedener Zustände und Kontexte antiker Objekte von der Auffindung bis zu ihrer Präsentation in Sammlungskatalogen gewidmet. Die vierte und letzte Veranstaltung soll der Problematik erfundener bzw. nachempfundener Antiken nachgehen.

Schlichtweg alle Objektgattungen von Kunst und Kunsthandwerk der Antike – Aegyptiaca, Münzen und Gemmen, Statuetten und Statuen, Gegenstände der Alltagskultur von Schmuck bis hin zu Waffen u.v.a.m. – wurden im Laufe der nachantiken Jahrhunderte aus allen möglichen Anlässen als reale Artefakte und/oder in grafischen Abbildungen reproduziert. Als der Vater der modernen ‚Fälschungen‘ gilt zweifelsohne Giovanni Battista Piranesi (1720–1778), der es verstand, aus zahlreichen antiken Spolien neue Objekte (‚Capricci‘) zu schaffen, die vor allem bei nordeuropäischen Sammlern sehr begehrt waren. Aber um ihn soll es nicht gehen.

Denn neben den greifbaren ‚Fakes‘ auf dem Marktplatz des Antikenhandels spielten häufig ihre bildlichen Darstellungen oder gar allein auf Papier ‚erfundene‘ Antiken eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung einer teilweise verzerrten, tendenziösen oder ‚falschen‘ Vorstellung vergangener Kulturen und ihrer Materialität.

Ausgehend von den konterfeiten Imitationen aus der Frühen Neuzeit interessiert sich unser Kolloquium für ein sehr breites Spektrum ‚fantastischer‘ Antiken oder Antikenfälschungen und deren Motivationen.

U.a. sind folgende Aspekte von Interesse, wobei auch andere Vorschläge willkommen sind:

  • ‚Fälschungen‘ antiker Kunst in Zeichnung und Druckgrafik
  • historische Hintergründe, Absichten und Kontexte der Abbildungen
  • Techniken und Methoden der ‚Fälschungen‘ in Zeichnung und Druckgrafik
  • Einfluss von ‚Fälschungen‘ auf die Rezeption antiker Kunst
  • die Rolle der Druckgrafik bei der Verbreitung von ‚gefälschten‘ Antiken
  • Einsatz der Abbildungen von ‚Fälschungen‘ in gewissen Argumentationssträngen
  • Einfluss der Bilder auf die kollektive Vorstellung von Antike
  • Debatten über ‚Fälschungen‘, deren Qualität und Wert

Erbeten sind für das vierte Kolloquium Beiträge in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch von 20 Minuten Länge, die idealerweise Fallstudie und größere Perspektive verbinden. Eine Veröffentlichung in erweiterter Form ist geplant.

Reise- und Hotelkosten (Zug 2. Klasse; Flug Economy Class; 2 Übernachtungen) werden nach dem Bundesreisekostengesetz (BRKG) erstattet.

Ort & Zeit: München, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, 14. Februar 2025.

Vorschläge (max. 400 Wörter) können bis zum 15. September 2024 zusammen mit einem kurzen Lebenslauf (max. 150 Wörter) mit dem Stichwort „Episteme IV“ an thesaurus(at)bbaw.de eingereicht werden.

Konzeption: Antiquitatum Thesaurus (Ulrich Pfisterer, Cristina Ruggero, Timo Strauch)

Bildnachweis:
Jean Jacques Boissard, VI. Pars antiquitatum romanarum sive IIII tomus inscriptionum & monumentorum quae Romae in saxis & marmoribus visuntur, Frankfurt am Main 1602, Taf. 78 (Foto: UB Heidelberg)

Kolloquium – Bildwerdung der Antike III

Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit III

Freitag, 21.06.2024 - 13:00–19:00 Uhr
Raum 07W04, Unter den Linden 8 (Akademieflügel der Staatsbibliothek), 10117 Berlin
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Anmeldung für eine Teilnahme vor Ort:
https://www.bbaw.de/veranstaltungen/veranstaltung-sammler-kuenstler-gelehrte

Link zur virtuellen Teilnahme:
https://us02web.zoom.us/j/83480045667?pwd=M0JoSkQ0bGtqSlQ0RkZzcXdyV013QT09

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (thesaurus.bbaw.de) und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (zikg.eu) veranstalten 2023–2025 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“. Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die beiden bisherigen Veranstaltungen betrachteten die Herausforderungen der Wiedergabe ‘undarstellbarer’ Eigenschaften wie Farbe, Größe, Material und Zeit in den grafischen Medien und untersuchten, wie die verschiedenen Zustände und Kontexte von antiken Objekten im weitesten Sinne zwischen ihrer Auffindung und der ‘finalen’ Zur-Schau-Stellung im Bild festgehalten und dokumentiert wurden.

Das dritte Kolloquium widmet sich nun den Fragen nach Form, Zweck und Bedeutung von Bildern bzw. Illustrationen in Sammlungskatalogen und der Rolle der an ihrer Entstehung beteiligten Personen. Besprochen werden die Strategien und Möglichkeiten der Visualisierung von privaten und öffentlichen Sammlungen sowie die unterschiedlichen Wirkungen, welche die entstandenen
Produkte erzielten.

Beim vierten und letzten Studientag der Reihe wird unter dem Titel „Fake-News? – Fantasie-Antiken“ das Problem der Authentizität der bildgewordenen Antiken thematisiert.

Programm (PDF)

13:00
Ulrich Pfisterer (Ludwig-Maximilians-Universität München / Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZIKG), München)
Einführung

13:15
Cristina Ruggero (BBAW, Berlin), Elena Vaiani (ZIKG, München)
‚Portiuncula‘: Paul Petau (1568–1614), a Private Collection of Antiquities and the Origins of the Illustrated Catalogue

Wissenschaft und Kommerz          Moderation: Elisabeth Décultot (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

14:00
Paweł Gołyźniak (Jagiellonian University, Krakau)
A Scholarly Passion or Collector’s Madness? Philipp von Stosch, his Paper Museum of Engraved Gems and Winckelmann’s Catalogue (1760)

14:35
Eleonora Pistis (Columbia University, New York)
Media Architectures: Antiquities from Museums to Printed Musea in the XVIII Century

15:10
Charlotte Schreiter (LVR-LandesMuseum Bonn)
Sammlungskatalog und Preiscourant. Verkaufsanzeigen der Rostischen Kunsthandlung in Leipzig 1779-1794

Kaffeepause

Projekt und Wirklichkeit                 Moderation: Arnold Nesselrath (Rom)

16:15
Sabine Scherzinger (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Anspruch und Wirklichkeit – Raymond Leplats „Recueil des marbres antiques […]“ als erster Katalog der Dresdner Antikensammlung?

16:50
Ioana Măgureanu (National University of Arts, Bukarest)
Acquiring the Queen's Antiquities, Assuming Royal Authority, Displaying Antiquarian Erudition

Insiderwissen                                   Moderation: Timo Strauch (BBAW, Berlin)

17:25
Sarah Carter (University of Chicago)
Insider Knowledge and Antiquarian Identity: Charles Townley’s Collection Catalogues

18:00
Silvia Amadori (Ludwig-Maximilians-Universität, München)
„Pornografische“ Druckgrafiken aus dem Archäologischen Museum von Neapel

18:35
Abschlussdiskussion

Bildnachweis:
Lorenz Beger, Numismatum Modernorum Cimeliarchii Regio-Electoralis Brandenburgici Sectio Prima …,  Coloniæ Brandenburgicæ 1704, S. 1 (Foto: UB Heidelberg)

Call for Papers

Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit III
Kolloquium am 21. Juni 2024 in Berlin

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (thesaurus.bbaw.de) und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (zikg.eu) veranstalten 2023–2025 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“. Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die zwei vorangegangenen Kolloquien haben sich den Themen der ‚undarstellbaren‘ Qualitäten der abgebildeten Gegenstände bzw. der Dokumentation verschiedener Zustände und Kontexte von antiken Objekten gewidmet. In dieser dritten Tagung soll den Fragen nach Form, Zweck und Bedeutung von Bildern bzw. Illustrationen in Sammlungskatalogen und der Rolle der daran beteiligten Personen nachgegangen werden.

Sammeln ist eine der ältesten Tätigkeiten der Menschen. Das Interesse an der Anhäufung von Objekten von unterschiedlichem künstlerischen, wissenschaftlichen, historischen, religiösen, ideellen und emotionalen Wert bzw. von antiquitates, realia, naturalia und curiositates belegen zunächst vor allem schriftliche Quellen wie bspw. Inventare, doch seit dem 16. Jahrhundert mehren sich die bebilderten (gezeichneten oder gedruckten) Zeugnisse der Sammelleidenschaft.

Unser Kolloquium hinterfragt die Visualisierungsmöglichkeiten und -strategien einer Sammlung. Beschreibungen von privaten oder öffentlichen Sammlungen, Thesauri, Monumenta, Specimens, Recueils, Specula, Theatra mundi, Segmenta nobilium, Admiranda antiquitatum, Corpora und Commentaria sind die häufigsten Titulierungen von Veröffentlichungen, die den verschiedenen Arten von Sammlungen (antiker) Objekte gewidmet sind. Das Bedürfnis, ihre Bestände in Bildern zu erfassen, ihnen eine klassifikatorische Ordnung zu geben bzw. sie durch Kommentare beschreibend zu ergänzen oder zu deuten, wuchs besonders mit der Entwicklung der Druckgrafik, während die gezeichnete Sammlung meist das Privileg einiger weniger, meist vermögender oder gebildeter Persönlichkeiten war.

Wir möchten die illustrierten Sammlungskataloge untersuchen und die Rolle der beteiligten Sammler, Künstler und Wissenschaftler in Bezug auf das Wissen und die Absichten, die in den Sammlungskatalogen zum Ausdruck kommen, analysieren. Des Weiteren sind wir an verschiedenen Einsatzmöglichkeiten dieser wichtigen Bildquellen interessiert und streben danach, neue Erkenntnisse über die Funktionen und Auswirkungen dieser Kataloge auf die Kunstwelt zu gewinnen.

Mögliche Beiträge können die folgenden Aspekte adressieren, weitere Vorschläge sind aber ebenfalls willkommen:

  • Erste gattungsspezifische bzw. heterogene Sammlungskataloge in Europa.
  • Die Rolle von Sammlern in der Kunstwelt und deren Einfluss auf die Konstruktion von Sammlungskatalogen.
  • Die Beziehung zwischen Künstlern und Sammlern in Bezug auf die Darstellung von Kunstwerken in den Katalogen.
  • Die Bedeutung von Gelehrten und Experten bei der Erstellung von Sammlungskatalogen und deren Einbindung in den Schaffensprozess.
  • Die Bandbreite der Visualisierung von Sammlungen en gros und von Sammlungsobjekten en detail; Formate, Techniken, Tafel vs. Textabbildung usw.
  • Die Möglichkeiten der vergleichenden Darstellung, verschiedene Größen, Umfänge, formale Merkmale, thematische Schwerpunkte, materielle Werte etc. zur Schau zu stellen.

Beim vierten und letzten Studientag der Reihe (voraussichtlich im Januar 2025 anlässlich einer geplanten Ausstellung des Zentralinstituts für Kunstgeschichte) wird unter dem Titel „Fake-News? ­­– Fantasie-Antiken“ das Problem der Authentizität der bildgewordenen Antiken thematisiert.

Erbeten sind für das dritte Kolloquium Beiträge in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch von 20 Minuten Länge, die idealerweise Fallstudie und größere Perspektive verbinden. Eine Veröffentlichung in erweiterter Form ist geplant.

Reise- und Hotelkosten (Zug 2. Klasse; Flug Economy Class; 2 Übernachtungen) werden nach dem Bundesreisekostenerstattungsgesetz (BRKG) erstattet.

Ort & Zeit: Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 21. Juni 2024.

Vorschläge (max. 400 Wörter) können bis zum 17. März 2024 zusammen mit einem kurzen Lebenslauf (max. 150 Wörter) eingereicht werden an thesaurus(at)bbaw.de, Betreff „Episteme III“.

Konzeption: Antiquitatum Thesaurus (Ulrich Pfisterer, Cristina Ruggero, Timo Strauch)

Bildnachweis:
Lorenz Beger, Numismatum Modernorum Cimeliarchii Regio-Electoralis Brandenburgici Sectio Prima …,  Coloniæ Brandenburgicæ 1704, S. 1 (Foto: UB Heidelberg)

Kolloquium – Bildwerdung der Antike II

Fund und Aufstellung – Fragment und Ganzes
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit II

Mittwoch, 31.01.2024, 11:00–19:15 Uhr
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Str. 10, 80333 München, Saal 242, II. OG
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Anmeldung für eine Teilnahme vor Ort: 
antiquitatumthesaurus(at)zikg.eu

Link zur virtuellen Teilnahme: 
https://us02web.zoom.us/j/85659345839?pwd=UmFZYU0xN1NxMGJ1MjlQM054NXgvZz09
Meeting-ID: 856 5934 5839 | Passwort: 148258

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus“ und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München veranstalten 2023/24 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“. Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts. 

Das zweite Kolloquium fragt danach, wie die verschiedenen Zustände und Kontexte von antiken Objekten im weitesten Sinne zwischen ihrer Auffindung und ‘finalen’ Zur-Schau-Stellung im Bild festgehalten und dokumentiert wurden. Dies betrifft Darstellungen von Grabungen und die Anfänge von Grabungsdokumentationen ebenso wie Bemühungen, fragmentierte Fundzustände und Rekonstruktionen festzuhalten.

Die beiden noch folgenden Kolloquien der Reihe thematisieren weitere Aspekte der Bildwerdung der Antike: „Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen“ und „Fake-News? Fantasie-Antiken“.

Programm (PDF)

11:00 Uhr | Begrüßung & Einführung

11:15 Uhr | DOKUMENTATION     
Moderation: Arnold Nesselrath / Rom

11:15 Uhr | Francesco Benelli / Alma Mater Studiorum – Università di Bologna // “Che no sia tondo e che abia dello aovato”: Uffizi U1132A, a stratification of meanings and strategies within the Sangallo’s workshop

11:50 Uhr | Barbara Sielhorst / Ruhr-Universität Bochum // Pars pro toto. Zur visuellen Dokumentation des Palatins in Rom vom Beginn des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts

12:25 Uhr | Alessia Zambon / UVSQ-University Paris-Saclay // Thomas Burgon’s excavations in Athens in 1813: Fieldwork and finds’ recording

- Pause -

14:00 Uhr | RESTAURIERUNG – REKONSTRUKTION     
Moderation: Elena Vaiani / ZIKG München

14:00 Uhr | Elena Efimova / Lomonossow-Universität Moskau // Dessins des détails d’ordres: entre un livre de modèles et une collection antiquaire

14:35 Uhr | Lena Demary / Ruhr-Universität Bochum  // Transparenz und Verschleierung – Ambivalenzen früher restauratorischer Dokumentationen in Katalogen antiker Bildwerke

15:10 Uhr | Annie Maloney / Oberlin College // Reconstructing the Fragments of Pietro Santi Bartoli’s Reproductive Corpus

15:45 Uhr | Koenraad Vos / University of Cambridge // Restorations of ancient sculpture as epistemic images. Filippo Aurelio Visconti on the benefits of intervention

- Pause -

16:30 Uhr | AUFSTELLUNG     
Moderation: Henri de Riedmatten / Université de Genève

16:30 Uhr | Anna Degler / Freie Universität Berlin // Auf unsicherem Grund. Der sog. Torso Belvedere und die Körperdiskurse in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts

17:05 Uhr | Daniela Picchi / Museo Civico Archeologico di Bologna // Giovanni Nardi and Ancient Egypt at the Medici Court

17:40 Uhr | Sophie Kleveman / Georg-August-Universität Göttingen // Kommissarisches Antikenwissen und die Regulation des Antikenmarktes im 17. Jahrhundert

18:15 Uhr | Henri de Riedmatten / Université de Genève // Zusammenfassung und Leitung Abschlussdiskussion


Bildnachweis:
Francesco Moratti, Ägyptische Königin oder Prinzessin, Aquarell und Gouache, Paris, BnF, Dép. des Estampes et de Photogrqphie, FB-19-PET FOL, Fol. 1 (Source gallica.bnf.fr / BnF)

 

Kooperationvereinbarung BBAW-MNR

Im Rahmen des Akademienvorhabens „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ haben die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) und das Museo Nazionale Romano (MNR) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Ziel ist die Erforschung, Erschließung und Publikation derjenigen Objekte, die den ursprünglichen Kern des Museo Kircheriano bildeten, der Antikensammlung von Athanasius Kircher (1602–1680), die ursprünglich im Collegio Romano beheimatet war und von Anfang an zu den Sammlungen des MNR gehörte.

Die Forschungsarbeiten, an denen Mitarbeiter des Museums und Wissenschaftler der Akademie beteiligt sind, sind bereits im Gange. Für die Akademie und das Museum bedeutet dies die Fortsetzung und Intensivierung einer bereits bestehenden internationalen Zusammenarbeit und eine Gelegenheit, die Kenntnis und die Wertschätzung der in den römischen Sammlungen ausgestellten und aufbewahrten Werke zu verbessern.

Call for Papers

Fund und Aufstellung – Fragment und Ganzes
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit II
Kolloquium am 31. Januar 2024 in München

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (thesaurus.bbaw.de) und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (zikg.eu) veranstalten 2023–2024 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“.

Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Das zweite Kolloquium fragt danach, wie die verschiedenen Zustände und Kontexte von antiken Objekten im weitesten Sinne zwischen ihrer Auffindung und ‘finalen’ Zur-Schau-Stellung im Bild festgehalten und dokumentiert wurden. Dies betrifft Darstellungen von Grabungen und die Anfänge von Grabungsdokumentationen ebenso wie Bemühungen, fragmentierte Fundzustände und Rekonstruktionen festzuhalten. Für die teils durchgehend sichtbaren antiken Architekturen (und einige Skulpturen) stellt sich das Problem, wie mit Anbauten, Veränderungen und Fehlstellen umgegangen und wie der ursprüngliche Zustand evoziert wurde. Welche Bildmedien und Bildmodi wurden für diese Herausforderungen gewählt? Welche Aspekte sollten dokumentiert werden? Und wie verhalten sich diese antiquarischen Darstellungen zu anderen Gegenstandsbereichen und Visualisierungsabsichten?

In den später folgenden Studientagen wird es dann um die Themen „Fake-News? Fantasie-Antiken“ und „Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen“ gehen.

Erbeten sind für das zweite Kolloquium Beiträge in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch von 20 Minuten Länge, die idealerweise Fallstudie und größere Perspektive verbinden. Eine Veröffentlichung in erweiterter Form ist geplant.

Reise- und Hotelkosten (Zug 2. Klasse; Flug Economy Class; 2 Übernachtungen) werden nach dem Bundesreisekostenerstattungsgesetz (BRKG) erstattet.

Ort & Datum: Zentralinstitut für Kunstgeschichte München: 31. Januar 2024

Vorschläge (max. 400 Wörter) können bis zum 1. September 2023 zusammen mit einem kurzen Lebenslauf (max. 150 Wörter) eingereicht werden an thesaurus(at)bbaw.de, Betreff „Episteme II“.

Konzeption: Antiquitatum Thesaurus (Ulrich Pfisterer, Cristina Ruggero, Timo Strauch)

Abbildung:
Francesco Moratti, Ägyptische Königin oder Prinzessin, Aquarell und Gouache, Paris, BnF, Dép. des Estampes et de Photogrqphie, FB-19-PET FOL, Fol. 1 (Source gallica.bnf.fr / BnF)

Kolloquium - Bildwerdung der Antike I

Das ‚Apelles-Problem‘
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit I

Donnerstag, 28.09.2023 - 14:00–19:30 Uhr
Raum 07W04, Unter den Linden 8 (Akademieflügel der Staatsbibliothek), 10117 Berlin
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Anmeldung für eine Teilnahme vor Ort: 
https://www.bbaw.de/veranstaltungen/veranstaltung-apelles-problem

Link zur virtuellen Teilnahme: 
https://us02web.zoom.us/j/85425010993?pwd=SWdTeHN5d0dMdlZPSkFYcy8yekVIdz09

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus“ und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München veranstalten 2023/24 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“. Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts. Das erste Kolloquium widmet sich den Herausforderungen ‚undarstellbarer‘ Eigenschaften in den grafischen Medien.

Die folgenden Kolloquien der Reihe thematisieren weitere Aspekte der Bildwerdung der Antike: „Fund und Aufstellung, Fragment und Ganzes“; „Fake-News? Fantasie-Antiken“ und „Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen“.

Programm (PDF)

14:00
Ulrich Pfisterer (LMU München / ZIKG, München), Cristina Ruggero (BBAW)
 „Er malte auch das, was außerhalb des Bereichs der Malerei liegt“ – Grenzen und Möglichkeiten antiquarischer Illustrationen

Farbe             Moderation: Arnold Nesselrath (Rom)

14:30
Stefano de Bosio (Humboldt-Universität zu Berlin) 
A Complicated Couple. The Aldobrandini Wedding and its Early Transmedial Dissemination

15:00
Elisabeth Oy-Marra (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Die Episteme der Linie. Pietro Sante Bartolis Reduktion farbiger Wandmalerei in seinen Druckgrafiken und das disegno der Alten

Größe             Moderation: Birte Rubach (TIB, Hannover)

15:30
Ann-Kathrin Fischer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Bartolomeo Ammannatis Hercules Benavides und die Darstellung von Größe im Speculum Romanae Magnificentiae

16:00
Angelika Marinovic (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Vom Antikenzitat zum (fingierten) antiken Objekt: Zur Rezeption von Gemmen in italienischer Druckgrafik der ersten Hälfte des Cinquecento

Kaffeepause

Material          Moderation: Ulrich Pfisterer

17:00
Austėja Mackelaitė (Rijksmuseum Amsterdam)
Making Meaning Through Drawing: Hendrick Goltzius’s Studies of Ancient Sculptures in Rome

17:30
Timo Strauch (BBAW)
Edle Steine und Metalle auf Papier. Beispiele aus dem sogenannten ‚Cabinet de Peiresc‘

Zeit                  Moderation: Cristina Ruggero

18:00
Christien Melzer (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)
Anverwandelte Antike. Druckgraphik nach Maarten van Heemskerck

18:30
Susan M. Dixon (La Salle University, Philadelphia)
Francesco Bianchini (1662–1729) and Giovanni Battista Piranesi (1720–1778) on illustrating the past

Bildnachweis:
Nicoletto da Modena: Ein Dichter am Grab des Apelles, Kupferstich, Boston, Museum of Fine Arts, inv. M28034,
© 2023 Museum of Fine Arts Boston

 

Call for Papers

Das 'Apelles-Problem'
Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der Frühen Neuzeit I
Kolloquium am 28.–29. September 2023 in Berlin

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (thesaurus.bbaw.de) und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte München (zikg.eu) veranstalten 2023–2024 eine Reihe von Kolloquien zum Thema „Bildwerdung der Antike. Zur Episteme von Zeichnungen und Druckgrafiken der frühen Neuzeit“.

Untersucht werden soll die Bedeutung von Zeichnungen und Druckgrafiken für die Vorstellungen, die Forschung und die Wissenszirkulation zu antiken Artefakten, Architekturen und Bildern in Europa und angrenzenden Gebieten vom Spätmittelalter bis zum Aufkommen der Fotografie Mitte des 19. Jahrhunderts.

Das erste Kolloquium fragt nach einer Form des ‚Apelles-Problems‘: Der griechische Maler wusste laut Plinius darzustellen, „was außerhalb des Bereichs der Malerei liegt“. Entsprechend wird für die Darstellung antiker Artefakte gefragt, wie in Zeichnung und Druckgrafik eigentlich ‚undarstellbare‘ Qualitäten des abgebildeten Gegenstands – etwa Farbe, Materialeigenschaften, Größenverhältnisse, Dreidimensionalität und ähnliches – dennoch vermittelt werden können. Bei der Farbigkeit sind beispielsweise kolorierte Handzeichnungen im Vorteil gegenüber der Druckgrafik, haben aber nicht dieselbe Reichweite. Genügt ein beigefügter Maßstab, um Dimensionen zu verdeutlichen? Und welche Möglichkeiten eröffnen neue Darstellungstechniken? Oder können Begleittexte, Kommentare, Anmerkungen, Quellenzitate usw. den Schwierigkeiten, die oben genannten Eigenschaften abzubilden, gerecht werden bzw. helfen, das dargestellten Artefakt einzuordnen und zu interpretieren? Diese sind einige der zentralen Fragenstellungen, darüber hinaus gehende Vorschläge sind willkommen.

Die folgenden Kolloquien der Reihe thematisieren weitere Aspekte der Bildwerdung der Antike: „Fund und Aufstellung, Fragment und Ganzes“; „Fake-News? Fantasie-Antiken“ und „Sammler, Künstler, Gelehrte: Wissen und Wollen in Sammlungskatalogen“.

Erbeten sind für das erste Kolloquium Beiträge in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch von 20 Minuten Länge, die idealerweise Fallstudie und größere Perspektive verbinden. Eine Veröffentlichung in erweiterter Form ist geplant.

Reise- und Hotelkosten (Zug 2. Klasse; Flug Economy Class; 2 Übernachtungen) werden nach dem Bundesreisekostenerstattungsgesetz (BRKG) erstattet.

Ort & Zeit: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 28.–29. September 2023

Bitte senden Sie ihre Vorschläge (max. 400 Wörter) bis zum 30. April 2023 zusammen mit einem kurzen Lebenslauf (max. 150 Wörter) an: thesaurus(at)bbaw.de.

Konzeption: Antiquitatum Thesaurus (Ulrich Pfisterer, Cristina Ruggero, Timo Strauch)

Abbildung: Kolorierter Holzschnitt (https://db.antiquitatum-thesaurus.eu/object/1512961)
Giovanni Battista Casali: De profanis et sacris veteribus ritibus, Rom 1644, S. 67, Ausschnitt (UB Heidelberg)

Einladung zu Gastbeiträgen für den Blog des Antiquitatum Thesaurus

Für unseren Blog suchen wir ab sofort Autor*innen, die daran interessiert sind, Essays einzureichen, in denen sie ihre individuellen Einsichten und ihr Fachwissen zu einem bestimmten Thema darlegen.

Blogs sind eine großartige Möglichkeit, neue Inhalte zu generieren, sie sind schnell und einfach zu verarbeiten, regen zum Nachdenken an, können eine wissenschaftliche Diskussion auslösen, eine Bestandsaufnahme liefern, eine präzise Antwort auf eine offene Frage geben und vieles mehr. Darüber hinaus bieten Blogs den Autor*innen die Möglichkeit, sich in der wissenschaftlichen Community vorzustellen und auf ihre Webseiten, ihre akademischen Interessen und Forschungsgebiete aufmerksam zu machen und möglicherweise Kontakte für eine Zusammenarbeit zu knüpfen.

Die Blog-Beitragenden könnten eines der folgenden Themen behandeln, aber auch andere Vorschläge sind willkommen:

  • Methodische Ansätze im Umgang mit Grafiken (Zeichnungen und Drucke) in Hinblick auf ihren dokumentarischen Wert
  • Einblicke in Sammler oder Persönlichkeiten, die sich mit dem Sammeln antiker Artefakte oder dem Austausch von grafischem Material beschäftigen
  • Kurzberichte über laufende Forschungen, die mit den Interessen und Forschungsgebieten von Antiquitatum Thesaurus in Zusammenhang stehen
  • Kurzberichte über vergleichbare Projekte im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften
  • neue Funde und Entdeckungen

Einige einfache Richtlinien:

  • Der Blog sollte zwischen 700 und 2.000 Wörtern lang sein und die wesentlichen bibliografischen Referenzen enthalten.
  • Der Blog kann Abbildungen enthalten (nicht mehr als 10), die mit Bildunterschriften versehen sind und deren Rechte für die Nutzung auf der Website geklärt sind.
  • Wir würden es begrüßen, wenn Links zur Bibliografie (DOI), zu Digitalisaten und zu Websites (Permalink) angegeben werden.
  • Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch.

Um die Inhalte der Blogs besser einschätzen und ihre Reihenfolge auf unserer Website koordinieren zu können, bitten wir zunächst um kurze Vorschläge. Wenn Sie Interesse an einem Gastbeitrag für die Blogseite des Antiquitatum Thesaurus haben, bewerben Sie sich bitte mit diesem Formular: Blog-Vorschlag.

Das ausgefüllte Formular senden Sie bitte an: thesaurus@bbaw.de

Launch der Thesaurus-Datenbank am 2. Februar 2023

Seit dem 2. Februar 2023 ist die Online-Datenbank des Antiquitatum Thesaurus im Open Access zugänglich. Sie bietet Zugang zu über 10.000 Datensätzen zu antiken und nicht-antiken Artefakten und ihren Abbildungen in Drucken und Zeichnungen der Frühen Neuzeit.

Bitte beachten Sie, dass die Inhalte des Thesaurus ständig weiter wachsen und Veränderungen erfahren können. Es handelt sich um Work in Progress.

Die Datenerfassung hat im Juli 2021 begonnen und erfolgt seither kontinuierlich gemäß dem modularen Arbeitsplan des Vorhabens. Zur Zeit konzentriert sie sich auf Modul 1 „Ägypten — Auf der Suche nach den Ursprüngen“. Eine fortlaufend aktualisierte Übersicht der zu erfassenden Quellenwerke, zum jeweils erreichten Erschließungsgrad und zu noch nicht abgeschlossenen Bereichen finden Sie hier. Über die Kriterien der Dateneingabe sowie die internen und externen Beziehungen der Datenbank informieren wir Sie hier.

Die Suche und Navigation in den Datenbeständen erfolgt über eine benutzerfreundliche und intuitive Weboberfläche, die ebenfalls ständig weiterentwickelt wird. Nähere Informationen zu den verwendeten Technologien finden Sie hier.

Die Entscheidung zur frühzeitigen Freischaltung der Datenbank basiert auf dem Streben nach Transparenz und ermöglicht es der Fachcommunity, den Fortschritt der Quellenerschließung und die technische Evolution jederzeit nachzuvollziehen.

Im Sinne dieser Offenheit freuen wir uns jederzeit über Fragen, Anregungen und Korrekturen. Nutzen Sie dazu bitte den Feedback-Link am Ende jedes Datensatzes oder schreiben Sie uns an thesaurus(at)bbaw.de

Projektvorstellung im Digital Classicist Seminar Berlin

"Antiquitatum Thesaurus" im Semantic Web. Modellierung, Interoperabilität und Präsentation - ein Praxisbericht

Vortrag von Timo Strauch, Nils Hempel und Jonas Engelmann (BBAW, Berlin)

15. November 2022 | 16:00 c.t.

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Unter den Linden 8, Raum 07W04
10117 Berlin

Live-Übertragung via Zoom: siehe https://digiclass.bbaw.de/seminar.html

Digitale Workshops

Ägypten in der frühneuzeitlichen antiquarischen Bildwelt

Digitale Workshops am 5. Mai, 2. Juni und 7. Juli 2022

Anlässlich der diesjährigen Jubiläen wichtiger Meilensteine der jüngeren Ägyptenrezeption widmet das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus“ im Sommersemester 2022 drei digitale Workshops der Wahrnehmung des Landes am Nil in der Frühen Neuzeit. In den Blick genommen werden dabei verschiedene persönliche Motivationen einiger Protagonisten, die von ihnen angewandten antiquarisch-wissenschaftlichen Methoden und ein breites Spektrum medialer Formen, in denen sich die Auseinandersetzung mit ägyptischen bzw. ägyptisierenden Artefakten und Bildern vom 15. bis ins 18. Jahrhundert niederschlug. Darüber hinaus stellen aktuelle Forschungsprojekte ihre Perspektiven auf die Ägyptenrezeption vor.

Programm (PDF)

5. Mai 2022 – 16:00 Uhr

Michail Chatzidakis (Berlin):                                       (Aufzeichnung in der Mediathek der BBAW)
Ad summam sui verticem pyramidalem in figuram vidimus ascendentes […] antiquissimum Phoenicibus caracteribus epigramma conspeximus. Bemerkungen zu den ägyptischen Reisen Ciriacos d’Ancona

Catharine Wallace (West Chester):
Pirro Ligorio and the Late Renaissance Memory of Egypt in Rome

Stefan Baumann (Trier):
Projektvorstellung: Early Egyptian Travel Accounts from Late Antiquity to Napoleon

 

2. Juni 2022 – 16:00 Uhr                                            (Aufzeichnung in der Mediathek der BBAW)

Maren Elisabeth Schwab (Kiel):
Herodots Ägypten im Interessenshorizont italienischer Antiquare

Alfred Grimm (München):
Osiris cum capite Accipitris. Zu einem Objekt aus der Bellori-Sammlung und dem Barberinischen „Osiris“

Florian Ebeling (München):
Projektvorstellung: Handwörterbuch zur Geschichte der Ägyptenrezeption

 

7. Juli 2022 – 16:00 Uhr                                              (Aufzeichnung in der Mediathek der BBAW)

Guillaume Sellier (Montréal):
Oldest Egyptian Artefacts in Canada: The Quebec Palace Intendant’s Amulets

Valentin Boyer (Paris):
„Sphinxomanie“ durch die Ikonographie ägyptisierender Exlibris

Nils Hempel, Timo Strauch (BBAW):
Projektvorstellung: Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquel­len des 17. und 18. Jahrhunderts

 

Abbildung:
Ägyptische Skulpturen, in: Michel-François Dandré-Bardon: Costume des anciens peuples, Paris 1772, Heft 24, Taf. IV (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)

Neu erschienen

E. Décultot, A. Nesselrath, U. Pfisterer: Das Echo der Antike. Das neue Akademienvorhaben Antiquitatum Thesaurus, in: Jahresmagazin 2022 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, S. 50–55.
PDF (Auszug)
Das vollständige Jahresmagazin kann auf der Webseite der BBAW heruntergeladen werden.

Call for Papers

Ägypten in der frühneuzeitlichen antiquarischen Bildwelt

Digitale Workshops am 5. Mai, 2. Juni und 7. Juli 2022 (PDF)

Die Beschäftigung mit Ägypten feiert im Jahr 2022 bedeutende historische Ereignisse, die zugleich zu den Höhepunkten in der Erforschung von Kultur und Zivilisation des Nillands zählen. 1822 gelang Jean-François Champollion hauptsächlich anhand des Steins von Rosette die Entschlüsselung der Hieroglyphen, der hieratischen bzw. der demotischen Schrift. 1922 entdeckte der britische Archäologe Howard Carter im Tal der Könige das Grab des Pharao Tutanchamun.

Das Akademienvorhaben „Antiquitatum Thesaurus“ möchte sich in den internationalen Diskurs einbringen und in drei halbtägigen digitalen Workshops im Sommersemester 2022 (5. Mai / 2. Juni / 7. Juli) den Blick auf einige zentrale Fragen der frühneuzeitlichen Ägyptenrezeption lenken, die den eingangs genannten Ereignissen vorausging.

Wie entstanden die Kontakte mit dem Land der Pharaonen und ihrer Kultur und welches Bild davon wurde vermittelt? Welche Rolle spielten aegyptiaca in den Antikensammlungen, cabinets des curiosités oder Wunderkammern? Wie wurden ägyptische bzw. ägyptisierende Artefakte bildlich dokumentiert und diskutiert?

In einer Zeit vor den großen militärischen Expeditionen Napoleons und den darauffolgenden wissenschaftlichen Erkundungen des Landes und als die Zahl der Reisenden in die Levante noch überschaubar war, mussten sich die Wahrnehmung und das Verständnis Ägyptens fernab des Nils vorrangig auf transportable Objekte stützen, die zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedlichen Routen den Weg auf die andere Seite des Mittelmeers gefunden hatten. Hinzu trat die Lektüre der antiken griechischen und römischen Autoren, die selbst meist einen vermittelten Blick auf ägyptische Geschichte und Kultur hatten.

Neben religiösen Beweggründen, kommerziellen und politischen Aktivitäten oder dem Wunsch, jene verlorene oder vergessene Zivilisation zu erforschen, regten auch Entdeckungen in Europa das Interesse für die nilotische Kultur weiter an. Funde in Italien, Frankreich, Spanien, Germanien und Britannien brachten Artefakte aus römischer Kaiserzeit ans Tagelicht, in denen Aspekte der ägyptischen Religion, Zivilisation oder Ästhetik rezipiert und adaptiert worden waren. Diese wurden zusammen mit Gegenständen aus Ägypten sowohl als curiositates aber auch als Studienobjekte gesammelt.

Auf diesen heterogen und heute oft noch nicht vollständig fassbaren Grundlagen formierte sich im Verlauf der Frühen Neuzeit ein breites Spektrum antiquarischen Wissens über Ägypten, das durch eine parallel entstandene Bildwelt illustriert wurde.

Das Projekt „Antiquitatum Thesaurus“ nimmt sich zum Auftakt seiner Arbeit der digitalen Erfassung und Erschließung der Antiken in den Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts dieses Themenfeldes an. Analysiert werden ausgewählte, repräsentative illustrierte Druckwerke und Zeichnungskonvolute, die der materiellen Hinterlassenschaft Ägyptens – oder was dafür gehalten wurde – gewidmet sind. Dabei geht es nicht nur um die Identifizierung der abgebildeten Bild- und Bauwerke, egal ob noch heute erhalten oder nicht, sondern gleichermaßen um die Beschreibung der Methoden der Erfassung und Vermittlung meist dreidimensionaler Objekte auf Papier. Darüber hinaus eröffnet die digitale Aufbereitung Möglichkeiten, räumliche, zeitliche und persönliche Verkettungen innerhalb der Tradierung von Wissen und von Bildern innerhalb des breit gestreuten Quellenmaterials zu erkennen und zu veranschaulichen.

Zu den Themenkomplexen der drei Workshops gehören zunächst:

- die Protagonisten: sowohl hinsichtlich der Zirkulation der Artefakte durch Vermittler, Antiquitätenhändler und Sammler als auch ihrer Rezeption und Darstellung in Druckwerken und Zeichnungen. Besondere Aufmerksamkeit sollen die Arten ihrer Vernetzung zwischen ca. 1600 und 1750 erfahren.

- die vielen Gesichter Ägyptens: Wie werden Bilder oder Vorstellungen des pharaonischen Ägyptens neben den bekannten monumentalen Zeugnissen wie Obelisken oder Sphingen von den kleinformatigen Artefakten wie Amuletten, Schmuck und Grabbeigaben konterkariert?

- die Rezeptionsgeschichte: Worauf beruhen die Darstellung der vielen aegyptiaca in den Grafikkonvoluten der Zeit: auf direkter Anschauung oder auf Kopien nach früheren Publikationen? Wie genau verlief der Austausch von Zeichnungen und Drucken, Beschreibungen usw. unter den Mitgliedern der europäischen république des lettres?

Geplant sind 20-minütige Vorträge in Deutsch oder Englisch. Wir bitten um die Zusendung eines themenbezogenen Abstracts – Alternativvorschläge sind willkommen – im Umfang von max. 500 Wörtern in Deutsch, Englisch, Italienisch oder Französisch inkl. Kurz-CV bis zum 11. März 2022 an: thesaurus(at)bbaw.de unter Angabe der Sprache, in der man referieren möchte. Ein Bescheid wird bis zum 18. März 2022 gegeben.

Abbildung:
Ägyptische Skulpturen, in: Michel-François Dandré-Bardon: Costume des anciens peuples, Paris 1772, Heft 24, Taf. IV (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)

Auftaktveranstaltung

10. November 2021, 20:00 Uhr, online                       (Aufzeichnung in der Mediathek der BBAW)

Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den Wissensspeichern der Frühen Neuzeit und heute

PROGRAMM

Grußworte
Christoph Markschies (Akademiepräsident)
Tonio Sebastian Richter (Sprecher des Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt | Akademiemitglied | Freie Universität Berlin)

Der Antiquitatum Thesaurus
Elisabeth Décultot (Projektleitung | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Arnold Nesselrath (Projektleitung | Rom | Berlin)
Ulrich Pfisterer (Projektleitung | Ludwig-Maximilians-Universität München | Zentralinstitut für Kunstgeschichte)

Investigating Cassiano dal Pozzo's "Paper Museum": lights and shadows
Eloisa Dodero (Musei Capitolini, Rom)

Thesauri antiquitatum: storie e sfide
Elena Vaiani (Pisa)

Paris–Province (XVIIIe–XIXe siècle): à chacun son Antiquité?
Véronique Krings (Université Toulouse - Jean Jaurès)

Antiquitatum Thesaurus – Fallstudie und digitale Strategie
Cristina Ruggero (BBAW)
Timo Strauch (BBAW)

Abbildung:
Anonymer Zeichner: Ägyptische Amulette (Cabinet de Peiresc, Paris, Bibliothèque nationale de France, département Estampes et photographie, RESERVE FOL-AA-54, fol. 71r – Source: gallica.bnf.fr / BnF)

Podcast

Auf ein Akademisches Viertel mit ... Timo Strauch (vom 27.7.2021, Mediathek der BBAW)

Presseartikel

Eine Geschichte der Schönheit (Johann Schloemann, in: Süddeutsche Zeitung 21.02.2021)