Modul 1 – Aktueller Stand der Bearbeitung

Die unten in den tabellarischen Übersichten verzeichneten Werke – Druckwerke, Zeichnungsbände und Alben – sollen im Verlauf von Modul 1 vollständig erschlossen werden. Die Tabellen geben einen Überblick darüber, wie umfangreich die einzelnen Werke in Hinblick auf die darin enthaltenen Abbildungen sind, und bei welchen Werken die Erschließung abgeschlossen ist bzw. wo die Arbeiten derzeit laufen. Wegen der teilweise sehr engen wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Quellenwerken, kann es aber im weiteren Projektverlauf auch bei bereits als "abgeschlossen" gekennzeichneten Werken jederzeit zu Änderungen und Ergänzungen kommen.

Insbesondere die Erschließung der Bände 2,1 und 2,2 von Bernard de Montfaucons "L'antiquité expliquée et représentée en figures" (1719) sowie von Band 2 des zugehörigen "Supplément" (1724), mit denen die Arbeit des Thesaurus im Juli 2021 begann, erbrachte eine große Zahl an weiteren frühneuzeitlichen Bildquellen. Denn Montfaucon griff für seine Darstellung der Antike im Bild fast immer auf bereits publiziertes Material zurück, vermerkte dabei aber auch die Quellen seines kompilatorischen Vorgehens. Alle diese Vorlagen wurden – soweit wie möglich – ebenfalls identifiziert und in die Thesaurus-Datenbank aufgenommen. Hier stellen interne Verknüpfungen mit den Attributen "hat Kopie" bzw. "ist Kopie nach" eine Beziehung zwischen den Bildquellen her.

Auf diese Weise sind bereits über 60 weitere Werke im Thesaurus verzeichnet, die aber anders als die im Arbeitsplan stehenden Quellen nicht mit dem Anspruch auf Vollständigkeit, sondern nur in dem durch Montfaucons Rückgriff darauf begründeten Umfang. Auch hier gilt aber, dass der in den Thesaurus aufgenommene Anteil im weiteren Projektverlauf ständig weiter wachsen kann.

Eine Besonderheit von Modul 1 ergibt sich darüber hinaus aus der Erschließung eines Bandes der sog. "Papiers de Montfaucon" (Paris, BnF, Ms. latin 11916). Dieses Album enthält die fast vollständige Dokumentation von Montfaucons Vorarbeiten für die Bände 2,1 und 2,2 der "L'antiquité", also die tatsächlichen Ausschnitte aus den oben angesprochenen Vorlagenwerke, aus denen er die Tafeln seiner eigenen Publikation zusammenstellte, um sie an die für ihn tätigen Kupferstecher weiterzureichen. Auch eine große Zahl von noch nicht final ausgearbeiteten Probedrucken von Tafeln der "L'antiquité" sind in Ms. latin 11916 enthalten. Die in das Album eingeklebten Ausschnitte sind in der Thesaurus-Datenbank zum einen mit ihren Gegenstücken in den 'externen' Quellenwerken mit dem Attribut "ist Duplikat von" verknüpft, zum anderen mit dem Attribut "hat Kopie" mit den Probedrucken. Diese sind Ihrerseits mit dem Attribut "ist Vorstufe für" mit den 1719 publizierten Tafeln verknüpft.

Auf diese Weise ergibt sich bereits jetzt ein engmaschiges Netz an Informationen über antike (und nicht-antike) Artefakte und deren frühneuzeitliche Darstellung im Bild, mit Montfaucons Werk als (vorläufiges) Gravitationszentrum.