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DOI: https://doi.org/10.11588/artdok.00009840
Die geschnittenen Schmucksteine sind in dem von Bernard de Montfaucon (1655–1741) kuratierten Bilderatlas L'antiquité expliquée et représentée en figures (1719) und den zugehörigen Supplément-Bänden (1724) trotz ihrer oftmals abstrahiert-vergrößerten Darstellung meist leicht an einer ovalen Doppelrahmung zu erkennen (Abb. 1; ThesaurusID 23881044). Da Montfaucon in seiner Zusammenstellung die antike bzw. für antik gehaltene Kunst nicht nach Gattungen ordnet, sondern grundsätzlich die Bildmotive und -themen in den Vordergrund der Betrachtung stellt, finden die geschnittenen Steine ihren neu dimensionierten und dadurch gleichberechtigten Platz zwischen Altären, Statuen, Reliefs, Kandelaberbasen, Rollsiegeln und Münzen. Dabei fällt auch der Materialität oder einer genaueren Klassifikation, ob es sich bei den Schmucksteinen um vertieft geschnittene Intaglien oder erhabene Kameen handelt, keine größere Bedeutung zu. Im Folgenden wird daher auf den Oberbegriff Gemme zurückgegriffen. [1]
Und auch wenn ein ovaler Bildrahmen nicht immer ein verlässlicher Hinweis ist – wie etwa die Abbildung eines ungerahmten Sistrums verdeutlicht (Abb. 2; ThesaurusID 1467968) –, ist eine zuverlässige Information, die alle Gemmen-Abbildungen bei Montfaucon gemein haben, die Angabe der Bildquelle. Die Vorlagen, nach denen Montfaucon seine Abbildungen hat stechen lassen, werden dadurch also ersichtlich. Neben solchen mit der Quellenangabe „Beger“, „La Chausse“ oder „Capello“, steht an insgesamt 214 Gemmen-Illustrationen die Angabe „Maffei“. Dieser Quellengruppe schenkt der folgende Beitrag besondere Aufmerksamkeit.
Die Abbildungen mit der Quellenangabe „Maffei“ haben beinahe lückenlos Entsprechungen in dem vierbändigen Druckwerk Gemme antiche figurate (Abb. 3; ThesaurusID 1315438) des italienischen Antiquars Paolo Alessandro Maffei (1653–1716), das Montfaucon folglich in besonderem Umfang als Vorlage für die Darstellung von geschnittenen Schmucksteinen nutzte. Wenige Jahre vor Erscheinen der L'antiquité expliquée hatte Maffei zwischen 1707 und 1709 die Gemme antiche figurate in Zusammenarbeit mit seinem römischen Verleger Domenico de’ Rossi herausgegeben. [2] Wie der Titel verrät, enthalten die vier Bände über 400 von Texten begleitete Abbildungen von ausschließlich Gemmen. Sie bieten den Betrachter:innen einen thematisch sortierten Überblick historischer Portraits von Königen, Konsuln und Kaisern sowie deren Gattinnen, über Philosophen, Geschichtsschreibern und Lyriker:innen, über teste incognite bis hin zu mythologischen Figuren, Kultszenen und -geräten, Theatermasken und Tierszenen. Im Gegensatz zu Montfaucons späterer Abbildungsweise, weist Maffei jedem Schmuckstein eine eigene Seite zu. Dazu gibt es jeweils eine Angabe zum Material des Steins wie etwa „In Corniola“, „In Onice“ oder „In Prasma di Smeraldo“ im unteren Bereich der jeweils rechteckig gerahmten Abbildung sowie einen erklärenden Titel wie „ISIDE E SERAPIDE“, „ERCOLE“ oder „SISTRO“ (Abb. 4; ThesaurusID 1551643).
Montfaucons Quellenangabe „Maffei“ und die Auffindbarkeit passender Abbildungen in Maffeis Gemme antiche figurate – dort jeweils ohne weitere Angaben zur Herkunft der Druckgrafik – suggerieren auf den ersten Blick, dass Maffeis Werk die ursprüngliche Quelle der Darstellungen ist. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Denn die Kupferstiche wurden nur in Teilen für Maffeis Überblickswerk neu geschaffen. Der deutlich größere Teil ist ein Best-of verschiedener älterer Veröffentlichungen.
Montfaucon hat also nicht unrecht mit seiner Quellenangabe „Maffei“. Sie erzählt allerdings nur die halbe Wahrheit über die ursprüngliche Herkunft der Bilder, der hier nun – ganz im Sinne der Arbeitsweise des Antiquitatum Thesaurus – auf den Grund gegangen wird.
Von einer bunten Sammlung verschiedener älterer Veröffentlichungen zeugen nicht nur die wechselnden Größen und der unterschiedliche Stil der über 400 Gemmen-Abbildungen in den vier Bänden (Abb. 5–8).
Bereits im Einleitungstext seines ersten Bandes gibt Maffei al cortese lettore Einblicke über die Entstehung und Zusammenstellung seiner Gemme antiche figurate. Gleich im ersten Satz dieses Vorworts erwähnt Maffei, dass der Auslöser für die Anfertigung seines umfangreichen Druckwerkes der Neuerwerb von bedeutenden Kupferstichplatten durch seinen Verleger Domenico de‘ Rossi war, die Maffei sogleich den Anlass gaben, sie in neuer Manier in eigenen Büchern erscheinen zu lassen. [3]
Die erworbenen Kupferstichplatten hatte ursprünglich der Florentiner Radierer Giovanni Battista Galestruzzi (ca. 1615–1669) für den Archäologen und Numismatiker Leonardo Agostini (1594–1676) geschaffen, der als Antiquar der Kardinäle Bernardino Spada und Francesco Barberini sowie als kaufmännischer Berater für Leopoldo de’ Medici und Commissario delle Antichità in Rom und im Latium unter Papst Alexander VII. arbeitete. [4] Agostini hatte die Kupferstiche in den Jahren 1657 und 1669 für die zwei Bände seines Kataloges Le gemme antiche figurate drucken lassen, in denen er neben seiner eigenen Sammlung von Gemmen einzelne ausgewählte Schmucksteine aus anderen berühmten Sammlungen wie der des Francesco Boncompagni oder des Cassiano dal Pozzo präsentierte. [5]
Während der erste Band aus dem Jahr 1657 ganze 214 Tafeln enthält, umfasst der zweite Teil aus dem Jahr 1669 lediglich 53 Tafeln. Jeweils im Anhang begleiten Erklärungen und Kommentare von Giovanni Pietro Bellori (1613–1696) die auf einzelnen Blättern radierten Grafiken. Die besondere Bedeutung seiner Gemmensammlung hebt Agostini gegenüber dem amico lettore hervor, wenn er sie als künstlerische Inspirationsquelle von hoch geschätzten Malern und Bildhauern wie Raffael, Giulio Romano, Michelangelo oder Polidoro da Caravaggio preist. [6]
Dass die Gemmen auch in gedruckter Form ein weites Publikum erreicht haben müssen, zeigt die große Zahl an Neudrucken und Kopien von Agostinis Werk in den darauffolgenden Jahren noch bevor sich Maffei ab 1707 seiner Neuausgabe widmet. Auf welche Weise dabei die einzelnen Platten und die darauf abgebildeten Gemmen Veränderungen erfuhren, wird im Folgenden exemplarisch am Portrait eines jungen Mannes nachvollzogen.
Zunächst kommt 1685 in Amsterdam eine durch den Niederländer Jacobus Gronovius ins Lateinische übersetzte Version auf den Markt. Sie gleicht Agostinis Ausgabe in Umfang und Aufteilung der 257 Tafeln auf zwei Bände, enthält nun aber seitenverkehrte Radierungen von dem auch als Verleger agierenden [7] Abraham Blooteling (Abb. 9 und 10). [8]
Eine parallele Ausgabe desselben Werks erscheint im selben Jahr auch im Verlag von Daniel van Gaasbeeck in Lugdunum Batavorum (Leiden). [9]
1686 werden im Verlag von Giovanni Battista Bussotti in Rom die originalen Kupferstiche von Agostinis Erstausgabe unter dem originalen Titel Le gemme antiche figurate di Leonardo Agostini in einer zweiten, überarbeiteten Fassung herausgebracht, die diesmal Giovanni Pietro Bellori vollständig selbst kuratiert hat. [10] Dieser war gemeinsam mit Giovanni Battista Marinelli, Michel‘Angelo de Marchis und Luca Corsi einer der vier Nachlassverwalter von Agostini, der Bellori darüber hinaus auch die Kupferplatten der Gemme antiche figurate mit der Bitte anvertraut hatte, in Zusammenarbeit mit Marinelli diese neue Edition herauszugeben. [11] Ein Wunsch, dem beide nachkamen, wobei Marinelli lediglich das Vorwort verfasste, während die Überarbeitung der beiden Bände bei Bellori lag. [12] Bellori verteilte in der neuen Edition nicht nur das Material gleichmäßiger auf die beiden Teile, so dass der erste Band nun 115 und der zweite 151 Tafeln enthielt, sondern veranlasste auch eine Neusortierung und somit Neunummerierung aller Tafeln, um dadurch endlich das Missverhältnis von Agostinis erstem Band mit 214 und dem demgegenüber „scarso & inferiore“ [13] zweiten Band mit 53 Tafeln entgegenzuwirken. [14] Darüber hinaus ließ Bellori die Beschriftung einer Reihe von Tafeln etwa von „PANE“ zu „SATIRO“ oder von „DEIANRIA“ zu „ONFALE“ ändern und in einigen Fällen sogar das Bild selbst überarbeiten. Dies zeigt sich in dem Fall von Agostinis „TESTA INCOGNITA“ (Abb. 9a; ThesaurusID 23933961), bei dem Bellori einen Lorbeerkranz hinzufügen ließ, so dass aus dem Porträt eines unbekannten jungen Mannes im neuen Zustand nun „APOLLO“ wurde (Abb. 11; ThesaurusID 23937056).
1694 und 1699 folgen eine zweite und dritte Edition von Jacobus Gronovius‘ lateinischer Ausgabe mit den seitenverkehrten Stichen von Blooteling, die nun von Leonardus Strik im niederländischen Franeker herausgegeben wurden, wobei sich diese Versionen offenbar ausschließlich durch überarbeitete Initialen an den Textanfängen von der Vorgängerversion unterscheiden, während die Tafeln von den unveränderten Kupferplatten gedruckt wurden (Abb. 10a, 12 und 13). [15]
1702 gibt das römische Verlagshaus von Giuseppe Monaldi eine Ausgabe zu Ehren des Príncipe de Santo Buono Carmine Nicolao Caracciolo heraus. Offenbar war es in den Besitz von Belloris überarbeiteten Kupferstichplatten von 1686 gekommen und verwendete sie im selben Zustand erneut. Es lassen sich jedenfalls in den Gemmenabbildungen keine Unterschiede zu jener Ausgabe feststellen (Abb. 9b, 11a und 14). [16]
Auch wenn gerade die niederländischen Kopien nur noch wenig mit der Erschließung von Montfaucons Vorlagen zu tun haben, kann diese Aufzählung der Neu- und Nachdrucke sowie Kopien der ursprünglich von Galestruzzi geschaffenen Kupferstiche einen Überblick über die weite Verbreitung der Abbildungen innerhalb der fünfzig Jahre zwischen dem Erscheinen von Agostinis und Maffeis Publikationen ihrer jeweiligen Gemme antiche figurate geben.
Im Gegensatz zu den gerade genannten Druckwerken plante Maffei nun eine umfangreichere Revision von Belloris 1686 bearbeiteter Version von Agostinis Gemme antiche figurate. Zu diesem umfangreichen Grundstock (253 Tafeln) fügte Maffei einige der bereits seit längerem in De‘ Rossis Bestand befindlichen Platten der Stichserie nach Kameen der Grimani-Sammlung aus dem 16. Jahrhundert (38 Tafeln) sowie drei erstmals 1627 von Pietro Stefanoni publizierte Tafeln hinzu. [17] Diese Neudrucke von durch De‘ Rossi übernommenen Kupferplatten wurden schließlich noch durch 121 von Francesco Faraone Aquila (um 1676–1740) völlig neu angefertigten Stichen ergänzt, die weitere Gemmen aus römischen und auswärtigen Sammlungen illustrierten. Während die Aquila-, Stefanoni- und Grimani-Gemmen allein durch Maffeis sposizioni erläutert wurden, stellte er im Kommentar zu Agostinis Gemmen die von Bellori verfassten Beschreibungen und Anmerkungen jeweils in kursiver Schrift voran („per non defraudare il Bellori, o sia l‘Agostini, della gloria acquistatasi in quest‘opera“ [18]), um sie anschließend mit seinen eigenen osservazioni zu ergänzen.
Da Maffei die aus Belloris Agostini-Ausgabe übernommenen Tafeln innerhalb seines vierbändigen Werks in eine neue Ordnung einfügte, ließ er sie wiederum neu nummerieren und änderte in einigen Fällen auch die Beschriftung der Tafeln. Der „APOLLO“ findet sich nun im Bild unverändert, jedoch mit frisch verstärkter Rahmung auf Tafel 42 der Parte seconda (Abb. 9c, 11b, 14a und 15; ThesaurusID 23925596). [19]
Im Gegensatz zu Maffei konnte und wollte Montfaucon für die L’antiquité nicht auf bereits vorhanden Kupferplatten zurückgreifen. Vielmehr selektierte, kopierte und komponierte er alle Motive für seine insgesamt über 1.100 Tafeln auf die eingangs angesprochene Weise (Abb. 15a; ThesaurusID 23925596 und Abb. 16; ThesaurusID 23919968).
Nach den hier resümierten Recherchen gehen von den insgesamt 214 Gemmenabbildungen mit der Quellenangabe „Maffei“ 102 auf Illustrationen zurück, die zweiundsechzig bzw. fünfzig Jahre zuvor Giovanni Battista Galestruzzi für Leonardo Agostini angefertigt hatte. [20] Seit ihrer ersten Verwendung in den Jahren 1657 und 1669 haben die Kupferplatten im Laufe der Jahre verschiedene Zustände und Vervielfältigungen durchlaufen bis Montfaucon im Jahr 1719 seine Kopien anfertigte (Abb. 17).
Die Rückverfolgung der Stiche bis hin zu Agostini ermöglicht auch die Identifizierung einiger – bis jetzt ca. 73 – der 214 bei Montfaucon abgebildeten Gemmen in heutigen Sammlungen: Ein großer Teil der einstigen agostinischen Gemmensammlung befindet sich heute im Museo Archeologico Nazionale di Firenze und im Tesoro dei Granduchi in Florenz, nachdem Agostini noch kurz vor seinem Tod um 1670 mithilfe von Ottavio Falconieri einen Großteil seiner Sammlung an Kardinal Leopoldo de‘ Medici veräußern konnte. [21] Dazu gehören z.B. ein Intaglio und eine Kamee mit jeweils einem Portrait der Athena (Abb. 18–22; ThesaurusID 24010504 und Abb. 23–27; ThesaurusID 24010516).
Wie sehr es sich lohnt, die vorherigen Druckfassungen der einzelnen Abbildungen aufzuspüren und genau zu betrachten, zeigt eindrucksvoll Montfaucons „Apollon“. Diesen verdankt er letztlich weder seiner direkten Kopiervorlage von Maffei noch der ursprünglichen Fassung bei Agostini, sondern Giovanni Pietro Belloris Lorbeerkrönung der vormaligen „testa incognita". Ob dieser Eingriff gerechtfertigt war, wird sich hoffentlich zeigen, wenn die Identifizierung der Gemme in Florenz (oder anderswo) doch noch gelingt.
[1] Für seine Unterstützung und Hinweise danke ich Timo Strauch. Zur Ausdifferenzierung der Begriffe Gemme, Intaglio und Kamee vgl. Erika Zwierlein-Diehl: Antike Gemmen und ihr Nachleben, Berlin 2007, S. 4–5; zuletzt auch Angelika Marinovic: „»da una quantitá tanto picciola, quanto appena è visibile«. Das kleine Format antiker Gemmen als Herausforderung und Charakteristikum in druckgraphischen Darstellungen ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts“, in: Pegasus. Beiträge zum Nachleben antiker Kunst und Architektur 1 (2025), URL: https://doi.org/10.60604/pega.2025.1.110467 (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[2] Der Name „Maffei“ kommt noch öfter in Montfaucons Quellenangaben vor, da er auch Tafeln aus Maffeis 1704 herausgegebener Raccolta di statue antiche e moderne kopiert. Diese Abbildungen versieht er aber in Abgrenzung zu denen aus Gemme antiche figurate zumeist mit der Angabe „Raccolta Maffei“.
[3] Paolo Alessandro Maffei: Gemme antiche figurate, 4 Bde., Rom 1707–09, Parte prima (1707), S. xiii, URL: http://polona.pl/item-view/5eb394b4-a676-4858-acba-59089bbd06bc/0/827af8d0-1d01-47bd-a4a1-2b2d87961b0f (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[4] Margaret Daly Davis: Zehn zeitgenössische Rezensionen von Büchern über Kunst und Archäologie von Giovan Pietro Bellori im Giornale de’ letterati, 1670–1680, Nr. 1, Heidelberg 2008 (FONTES. Text- und Bildquellen zur Kunstgeschichte 1350–1750, 11), S. 26, URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2008/491 (letzter Zugriff 17.9.2025); Riccardo Gennaioli: „Una passione dinastica. Leopoldo de’ Medici collezionista di oggetti in pietre dure e di gemme“, in: Valentina Conticelli, Riccardo Gennaioli, Maria Sframeli (Hgg.): Leopoldo de’ Medici. Principe dei collezionisti (Ausstellungskatalog Florenz 2017–18), Livorno 2017, S. 145–175, hier S. 153; Elena Vaiani: “La collezione d'arte e antichità di Leonardo Agostini: nuovi documenti”, in: Annali della Scuola Normale Superiore di Pisa, Classe di Lettere e Filosofia, Serie IV, Quaderni, 2, Pisa 1998, S. 81–110, hier S. 81.
[5] Gennaioli 2017, S. 154.
[6] Leonardo Agostini: Le gemme antiche figurate di Leonardo Agostini senese, Rom 1657, S. 3: „Laonde all'età nostra, sono pregiatissime, nel consenso di tutti gli eruditi, & nelle lodi attribuitegli da Pittori, & da Scultori, havendo Raffaele da Urbino, Giulio Romano, Michel'Angelo Buonaroti, & Polidoro ritrovato in così piccoli esempi, argomenti grandissimi della loro arte.“ URL: https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN638843030?tify=%7B%22pages%22%3A%5B5%5D%2C%22view%22%3A%22%22%7D (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[7] Blooteling hat offenbar sowohl als Stecher als auch Herausgeber gearbeitet, so erbitten er und sein Schwager 1684 das Editionsprivileg vom Staat Holland, s. Gregor M. Lechner: „Bloteling, Abraham“, in: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hgg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online, Berlin/New York 2021, URL: https://www.degruyterbrill.com/database/AKL/entry/_10129546/html (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[8] Jacobus Gronovius (Hg.): Gemmae et sculpturae antiquae depictae ab Leonardo Augustino senensi bzw. Gemmae antiquae depictae per Leonardum Augustinum, 2 Bde., Amsterdam: Apud Abrahamum Blooteling 1685, URL: https://archive.org/details/gemmaeetsculptur00agos_1 (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[9] Jacobus Gronovius (Hg.): Gemmae et sculpturae antiquae depictae ab Leonardo Augustino senensi bzw. Gemmae antiquae depictae per Leonardum Augustinum, 2 Bde., Lugdunum Batavorum (Leiden): Apud Danielem à Gaesbeeck 1685, URL: https://stabikat.de/Record/787204102 (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[10] Leonardo Agostini: Le gemme antiche figurate di Leonardo Agostini, seconda impressione, 2 Bde., Rom: Appresso Gio. Battista Bussotti 1686, URL: https://archive.org/details/legemmeantichefi01agos (Bd. 1), URL: https://archive.org/details/legemmeantichefi02agos (Bd. 2) (letzter Zugriff am 17.09.2025).
[11] Vaiani 1998, S. 86; Donatella Livia Sparti: „Giovan Pietro Bellori and Annibale Carracci's Self-Portraits. From the ‚Vite‘ to the Artist's Funerary Monument“, in: Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz 45, H. 1/2 (2001), S. 60–101, hier S. 60–61, URL: https://www.jstor.org/stable/27654540 (letzter Zugriff am 17.9.2025). Die Kupferplatten der Gemme antiche figurate befanden sich anschließend bis zu Belloris Tod 1696 in seinem Besitz, wobei er in seinem Testament Wert darauf legte, dass die Platten den noch als rechtmäßig zu bestimmenden Erben zugestanden würden: „Item lascia, vole, ordina e commanda, che l‘infrascritti suoi heredi non manchino di restituire li rami figurati delle Gemme Antiche, e scudi quarantacinque retratti da libri stampati con li medesimi rami havuti da esso Sig.re Leonardo Agostini senese quai restitutione doverà farsi à chi s‘aspetta di ragione con decreto del giudice.“ Zit. n. Sparti 2001, S. 100.
[12] Marinelli resümiert in seinem Vorwort zur 1686er Ausgabe über Agostinis letzten Willen und das Zustandekommen der Edition: „La qual cura di commune consentimento fu data al Sig. Bellori istesso, à lui convenendosi tale impiego, così per la sua insigne eruditone, come per esserne egli l'Autore; onde nella nuova editione havesse havuto facoltà di aggiungere, diminuire, e corregger le cose, come sue proprie, e render l’Opera più ricca, più corretta, e meglio ordinata.“ Giovanni Battista Marinelli: „A chi legge“, in: Agostini 1686, S. 7–8, hier S. 8. URL: https://archive.org/details/legemmeantichefi01agos/page/8/mode/1up (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[13] Ebd., S. 7. URL: https://archive.org/details/legemmeantichefi01agos/page/7/mode/1up (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[14] So beschreibt es Marinelli ebenda: „Per supplire à tal mancanza, fù suo proponimento il ristampare tutta l’Opera: e dividerla di nuovo in due parti, raccogliendo nella prima tutte le Teste degli Dei, degli Eroi, e degli altri Personaggi lllustri, e nella seconda tutte le figure di varie eruditioni, con dispositione più scelta, e più ordinata. Nel qual modo, l’uno, e l'altro Libro, diviso quasi con ugual portione, haverebbe ricevuto la sua giusta misura e grandezza.“ URL: https://archive.org/details/legemmeantichefi01agos/page/7/mode/1up (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[15] Jacobus Gronovius (Hg.): Gemmae et sculpturae antiquae depictae ab Leonardo Augustino senensi bzw. Gemmae anti-quae depictae per Leonardum Augustinum, 2 Bde., Franeker: Apud Leonardum Strik 1694, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.3484 (letzter Zugriff am 17.9.2025). Jacobus Gronovius (Hg.): Gemmae et sculpturae antiquae depictae ab Leonardo Augustino senensi bzw. Gemmae antiquae depictae per Leonardum Augustinum, 2 Bde., Franeker: Apud Leonardum Strik 1699, URL: https://archive.org/details/GemmaeEtSculpturaeAntiquaeDepictae (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[16] Leonardo Agostini: Le gemme antiche figurate di Leonardo Agostini, 2 Bde., Rom: Nella Stamperia del Monaldi 1702, URL: https://archive.org/details/LeGemmeAnticheFigurate_274 (Bd. 1) (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[17] Über die Herkunft der Platten unterrichtet Maffei seine Leser im Vorwort; Maffei 1707–09, Parte prima (1707), S. xv, URL: http://polona.pl/item-view/5eb394b4-a676-4858-acba-59089bbd06bc/0/2fe9ebe2-ef6e-451b-aff0-1fa3d84c0925 (letzter Zugriff am 17.9.2025). Für eine detaillierte Darlegung der Verbindung von Montfaucon über Maffei hin zu der Enea Vico zugeschriebenen Stichserie der Grimani-Gemmen s. den Blogbeitrag von Timo Strauch: #12: Getrennt und wiedervereint: Apollon, Daphne und ein Bacchanal, URL: https://doi.org/10.11588/artdok.00009759 (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[18] Maffei 1707–09, Parte prima (1707), S. xiv, URL: http://polona.pl/item-view/5eb394b4-a676-4858-acba-59089bbd06bc/0/7f8a4052-754a-41c7-bad0-0220c4d40fbc (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[19] Die für die Ausgabe von Maffei überarbeiteten Kupferplatten aus dem Besitz des Verlegers De‘ Rossi befinden sich heute in der Calcoteca des Istituto Centrale per la Grafica in Rom. URL: https://www.calcografica.it/matrici/fondo.php?id=de-rossi&serie=le-gemme-antiche-figurate&pag=1&ordine=3&indirizzo=0 (letzter Zugriff am 17.9.2025).
[20] 85 der nach „Maffei“ kopierten Abbildungen hatte Francesco Faraone Aquila für Maffeis Gemme antiche figurate neu angefertigt, 25 Abbildungen mit der Angabe „Maffei“ stammen ursprünglich aus der Enea Vico zugeschriebenen Grimani-Serie und 2 „Maffei“-Abbildungen beruhen auf Tafeln, die zuerst durch Pietro Stefanoni publiziert worden waren.
[21] Vaiani 1998, S. 88; Gennaioli 2017, S. 154. Riccardo Gennaioli hat seinem Aufsatz „Una passione dinastica. Leopoldo de‘ Medici collezionista di oggetti in pietre dure e di gemme“ eine Übersicht über die im Tesoro dei Granduchi sowie im Museo Archeologico Nazionale di Firenze identifizierten Gemmen aus dem ehemaligen Besitz Agostinis beigefügt, s. Riccardo Gennaioli: „Appendice. Le gemme antische figurate di Leonardo Agostini Senese“, in: Valentina Conticelli, Riccardo Gennaioli, Maria Sframeli (Hgg.): Leopoldo de’ Medici. Principe dei collezionisti (Ausstellungskatalog Florenz 2017–18), Livorno 2017, S. 165–175.